Kenia: Eine warme Mahlzeit für Kinder der Grundschule
ST. CLARE CATHOLIC SCHOOL KAILER
im Dorf Kailer/Stadt Marigat/Bezirk Baringo
Die St. Clare Catholic School Kailer ist eine Bildungseinrichtung der Franziskaner-Missionare von St. Joseph (FMSJ) (Mill Hill), gelegen im malerischen Dorf Kailer, das zur Stadt Marigat im Bezirk Baringo in der Rift Valley Region Kenias gehört. Die Schule befindet sich an der Nakuru-Straße, etwa 20 km von Marigat entfernt, und wurde im Jahr 2020 ins Leben gerufen. Die Gründung erfolgte auf Initiative der Gemeinde, die den Schwestern aufgrund ihrer anerkannten und wertvollen Arbeit in der Region ein Grundstück überließ. Der Wunsch war, eine von den FMSJ-Schwestern geleitete Schule für die Kinder zu schaffen, die in der Umgebung keinen Zugang zu einem Kindergarten oder einer Schule hatten.
Aktuell sind 130 Kinder, darunter 68 Jungen und 62 Mädchen, von der Vorschule bis zur fünften Klasse eingeschrieben. Das Lehrerkollegium besteht aus acht Lehrkräften sowie einer Hilfskraft, wobei sechs Lehrerinnen und drei Lehrer sind. Für das Jahr 2025 wird ein Anstieg der Schülerzahlen erwartet, da einige Eltern bereits am Ende dieses Jahres um einen Platz für ihre Kinder im Kindergarten gebeten haben. In Kenia dauert die Kindergartenzeit zwei Jahre, gefolgt von acht Jahren Grundschulbildung.
Die direkte Ansprechpartnerin vor Ort ist Schwester Chrisatabel Shitsukane, mit der „Servus“ bereits erfolgreich im Projekt in Witu zusammengearbeitet hat, wo sie als Direktorin fungierte. Ihre hervorragende Arbeit wird auch von Pater Adolf Pöll und Pater Tony Emeka wärmstens empfohlen.
Die Lebensbedingungen in der Region Baringo sind herausfordernd. Diese halbtrockene Gegend ist oft von Dürre betroffen, und wenn es regnet, kommt es häufig zu Überschwemmungen, die viele Menschen aus ihren Häusern vertreiben und sie in Notunterkünfte zwingen. Die meisten Kinder stammen aus bescheidenen Verhältnissen, wobei die Zucht von Ziegen die Hauptlebensgrundlage darstellt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder für die Tiere verantwortlich sind, anstatt die Schule zu besuchen. Viele Kinder leben zudem bei Verwandten wie Großeltern oder Onkeln und Tanten, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt, wie das Fernbleiben von der Schule, das Fehlen notwendiger Lernmaterialien und die Unfähigkeit, Schulgeld und andere Beiträge zu zahlen. Die Wasserversorgung ist ebenfalls problematisch, da die Bewohner auf saisonale Flüsse angewiesen sind, was oft zu unsauberem Trinkwasser führt. In der Schule sind die Kinder dankbar, da die Verantwortlichen ihr Bestes geben, um ihnen sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen.
Das Projekt umfasst die Bereitstellung einer warmen Mahlzeit pro Tag. Die Kinder, die für ihren Schulweg etwa zwei Stunden benötigen, erhalten mittags eine nahrhafte Mahlzeit, die meist aus lokalem Brei (Maismehl mit Hirse oder Sorghum) oder Reis mit Bohnen und frischem Wasser besteht. Die Zubereitung erfolgt durch eine Mutter, die sich den Kostenbeitrag der Eltern nicht leisten kann.
Die Mahlzeiten werden im Freien eingenommen, bei Regen in den Klassenzimmern. Schwester Christabel kümmert sich um den Einkauf der Lebensmittel, da sie über die besten Kontakte zum Markt verfügt und somit die günstigsten Preise erzielen kann.
Die Kosten für eine Mahlzeit belaufen sich auf etwa 62 Cent. Der Elternbeitrag pro Kind für ein Trimester beträgt für den Kindergarten € 9,50, für die Klassen 1-3 € 13,88 und für die Klassen 4-6 € 14,61. Die Jahrgänge 7 und 8 beginnen erst.
Der Kostenbeitrag von „Servus“ wird auf das offizielle Konto der Schule überwiesen, welches unter der Aufsicht des Ordens der Schwestern steht. Schwester Christabel erstellt jährlich einen Rechenschaftsbericht über die Ausgaben, die von diesem Konto getätigt werden, und ist zudem für die Rechnungslegung sowie die Berichterstattung gegenüber „Servus“ verantwortlich.
„Servus“ e.O. ist fest davon überzeugt, einen wertvollen Beitrag zur Bildung dieser Kinder zu leisten, denn Bildung bildet das Fundament für eine bessere und selbstbestimmte Zukunft.