„Bau einer Schule – eine Hilfe zur Selbsthilfe“ in Dar es Salaam

Reisebericht zum Besuch beim Projekt

„Bau einer Schule – eine Hilfe zur Selbsthilfe“ in Dar es Salaam

Am 2. Und 3. Februar 2023

 

 

Am 2. und 3. Februar 2023 hat der Vorstand des Vereines „Servus“ e.O., bestehend aus Brigitte Kreuzer, Andrea Psenner und Gitti Erckert Kuntner, dem Projekt „Bau einer Schule – eine Hilfe zur Selbsthilfe“ in Dar es Salaam/Tansania“, selbstverständlich auf eigene Spesen, einen Besuch abgestattet. Dazu ein Video und ein kurzer Bericht:

Tansania 2023

Am Mittwochabend sind wir in Dar es Salaam angekommen und herzlichst von Julia Lantschner begrüßt worden.

Am Donnerstag fand die offizielle Einweihung des neuen Schulzentrums statt und wir durften anschließend das Projekt ausgiebig besichtigen.

 

Mit einem Kleinbus sind wir zum Grundstück gefahren, auf halber Strecke stiegen die Schülerinnen und Lehrerinnen des im Moment laufenden Kurses, sowie 2 Freiwillige aus Südtirol (sie unterrichten die Mädchen in Englisch) zu. Die Ankunft war hoch emotional. Im Bild im Vordergrund das Gebäude mit den beiden Klassenzimmern, dahinter mit blauem Dach das Batikhaus und hinten rechts das Mensagebäude. Das Wohngebäude mit Platz für 30 Betten und Sanitärbereich mit Duschen liegt rechts neben dem Mensagebäude.

 

Der Stand des Baues: gleich bei unserer Ankunft zeigte uns Julia alle Gebäude. Sie sind fast fertig, Kleinigkeiten fehlen noch. Mauern, Dächer, fast alle Böden (im Schlafbereich müssen die Böden noch gegossen werden), alle Leitungen (Strom, Wasser) sind verlegt.

 

 

Das Schulgebäude: im Bild sieht man den Raum, der als Lehrerzimmer/Verwaltungsraum dienen wird. Vor diesem Raum befinden sich 2 Außentoiletten mit Spülung – also nicht nur mit Wassereimer zum Nachspülen, wie landesüblich.

Der Boden wurde, wie im gesamten Zentrum, aus Feinzement gegossen. Er ist schön, nicht teuer und auch leicht zu reinigen.

Die Fensterrahmen werden gerade gesetzt. Im Plan sind keine Glasscheiben, sondern nur Moskitogitter, da es einfach zu heiß für Glasscheiben und man froh über den Luftzug ist.

Die Dachbalken sind, gleich wie die Fensterrahmen aus massivem Hartholz, damit sie unempfindlich gegen Schädlinge und Feuchtigkeit sind. Wie landesweit üblich, besteht das Dach selbst aus Wellblech. Die Klassenräume haben an beiden Seiten Fenster, so dass die Luft wirklich gut zirkulieren kann; sie sind groß, hell und freundlich. In einem Raum werden die Nähmaschinen und der Zuschneidetisch aufgebaut, im Anderen Tische für den Unterricht und Computer. Die Tafeln werden direkt in die Wand eingemauert. 

  

 

Alle Gebäude werden außen in verschiedenen Farben gestaltet: Das Schulgebäude in sandfarben, das Mensagebäude und der Schlaftrakt in warm orange/braun, das Batikhaus weiß mit blauem Dach.

An der Außenmauer des Schulgebäudes wird noch eine kleine Veranda angebaut und das Dach etwas vorgezogen. Der Graben im Bild ist das Fundament dafür.

Das Batikhaus bleibt offen, damit die Dämpfe der Farben gut entweichen können. Am Rand wird eine Reihe von Becken gegossen, damit die Stoffe leicht ausgewaschen werden können. In der Mitte des Raumes sind 2 große Tische, auch aus Beton gegossen, geplant. Hier werden die Stoffe bearbeitet, mit Stempeln bedruckt,...

Das Wohngebäude verfügt über 2 große Räume, wobei in jedem Raum 15 Stockbetten Platz finden können. Die Schlafräume sollen zwischen den Betten mit Trennwänden mit beidseitig eingebauten Fächern zur Ablage von Gegenständen/Kleidern ausgestattet werden. Anschließend an die beiden Räume befinden sich die beiden Duschen und Toiletten. Nach unserem „europäischen“ Verständnis erscheint diese Unterkunft sehr spartan, für diese Frauen allerdings bedeuten sie Komfort, schlafen doch Viele von ihnen zu Hause auf Strohmatten und verfügen über keine Sanitäranlagen wie hier.

Anschließend an den Wohnbereich befindet sich der Ziegenstall, auch dieser aus massivem Holz gebaut und erhöht. Der Hühnerstall wird noch innerhalb Februar fertiggestellt.

Das Grundstück selbst ist sehr groß und mit vielen wunderbaren, schattenspendenden Bäumen. Für den Gartenabu ist sehr viel Platz. Hier im Bild die ersten Pflanzen in den ersten Beeten.

 

Die Einweihungsfeier war sehr schön, Julia hat erklärende Worte zum Projekt gesprochen und sich herzlich für die erhaltene Hilfe bedankt. Das Wort „Asante“ bedeutet auf Suaheli „Danke“.

 

 

Auch der Bürgermeister von Kigamboni war anwesend, er hat in seiner Rede hervorgehoben, welch große Bedeutung dieses Schulzentrum für diese ärmliche Gegend hat. Gemeinsam haben wir das Band als Geste der Eröffnung durchgeschnitten. Im Moment noch wird der Schulbetrieb im gemieteten Haus abgehalten, der Bau soll aber innerhalb April abgeschlossen sein, so dass der nächste Kurs, der voraussichlich im Mai/Juni starten wird, im neuen Schulzentrum beginnen wird.

Was noch dringend fehlt ist eine Mauer, die das Grundstück eingrenzt und schützt. Da diese Mauer sehr teuer ist, war sie bis jetzt nicht geplant. „Servus“ e.O. hat beschlossen, diesen Bau noch zu finanzieren.

Mit einem Festessen und gemütlichem Besiammensein haben wir diesen wunderbaren Tag abgschlossen.

Am Tag darauf haben wir noch das gemietete Haus, wo zur Zeit der Schulbetrieb abgehalten wird, besucht. Im Vergleich zum neuen Zentrum wirkt es sehr bescheiden. Wir waren selbst erstaunt, wie sehr man sich weiter entwickeln kann, war doch eben dieses Haus noch vor Kurzem für Julia und uns der absolute „Luxus“ nach der Nähschule in der gemieteten Garage.

Wir waren sehr beeindruckt von Julias wunderbarer Arbeit und dem nachhaltigen Bau. Besonders zu Herzen ging uns die Demut und Dankbarkeit, mit der die Frauen diese Hilfe zur Selbsthilfe annehmen.

 

 

Lesen Sie mehr darüber:

Bau der Sicherheitsumgrenzungsmauer des Grundstückes des neu errichteten Schulzentrums